Monat: Mai 2019

Die 400er Wochen im Mai, Teil III

ARA Berlin 400er, Kapelmuur:

„Von dünnen Reifen und Leichtbau wird abgeraten“. So oder so ähnlich stand es in der E-Mail, die uns Randonneuren den Track des Berliner 400ers erklären und gleichzeitig schmackhaft machen sollte. Zum ersten Mal sollte dieser auch einige Kilometer auf komplett unbefestigten Wegen durch grüne Wälder führen, und nicht nur die in Berlin typischen Kopfsteinpflasterabschnitte, von landwirtschaftlichen Plattenwegen ganz zu schweigen, enthalten. Eine richtige Wahl hatte ich mir dennoch nicht gelassen, mein Pinarello ist nun mal das bevorzugte Brevetrad und durfte deshalb fest mit einem Einsatz rechnen. Vorne 23mm und hinten 25mm Mäntel, und wenig nachdenken in der Vorbereitung.

Samstag früh geht es wie immer mit dem Zug nach Berlin, somit ist der Wecker auf 5 Uhr gestellt, die Sonne scheint da schon und macht das Aufstehen leichter. Das Wetter soll gut werden, erst sonnig, dann viele Wolken, aber zum ersten Mal richtig trocken. Kalt ist es jedoch trotzdem, nur wenige Kollegen fahren in kurz kurz, und auch tagsüber wird es nicht wärmer als 17 Grad.

Der Start ist diesmal nicht am Amstelhouse sondern direkt am Spandauer Schiffahrtskanal. Einschreiben in die zweite Startgruppe auf einem Mauersims, und dann ein bisschen Gequatsche mit bekannten Gesichtern. Rainer fährt heute sein 50. Brevet (Spoiler: alle 50 sind gefinished!), und wird im Ziel einen ausgeben. Dietmar gibt mir Tipps zur Umfahrung eines unangenehmen Abschnitts, always listen to your local guide! Michael L. aus dem Norden begrüßt mich herzlich, Ralf mit seinem tollen Randonneur ist auch wieder da, und auch Rene ist am Start. Letztes Jahr sind wir einige Kilometer beim 400er zusammen gefahren, bis er in den Zug steigen musste. Heute werden wir uns unterwegs wieder treffen und bis zum Schluss eine kleine Gruppe bilden. Statt mich in die erste Startgruppe einzutragen, wie ich es überlegt hatte, habe ich mich entschieden mit meinem Vater zusammen gemütlich in der zweiten Gruppe zu fahren, immerhin war er 6 Wochen lang nicht auf dem Rad.

Der Start ist höchst unspektakulär, und Rainer führt uns auf schönen Wegen aus der Stadt, wenige Ampeln sind diesmal auf dem Track zu finden, es rollt sich so dahin. Wir nehmen die bekannte Route Richtung Schönwalde, 5 km Kopfsteinpflaster zum eingewöhnen. Zugegeben, es ist jenes der kleinen und sehr gut zu fahrenden Sorte, aber die Blase drückt trotzdem bald und wir halten mal kurz an. Beim Versuch die Gruppe wieder einzuholen wird mir zum ersten Mal warm, die Beine fühlen sich ganz gut an heute. Bis Kienberg bleiben wir als Gruppe zusammen, dann folgen die ersten richtigen Prüfungen. Plattenwege der üblen Sorte, teilweise mit mehreren Zentimeter hohen Kanten. Ich habe mich vorher an die vordere Position geschoben, damit ich schnell drüber fahren kann und den Überblick behalte, das funktioniert einwandfrei. Ab und zu muss ich die Daumen drücken dass meine Felge diesen Abschnitt übersteht, aber alles bleibt in Ordnung. Am Ende des Sektors halte ich an, und warte auf die anderen. Papa erzählt mir das Rainer einen Platten hatte, und wir fahren in kleinerer Gruppe ohne ihn weiter. Dafür bemerke ich das Eva auch in unserer Gruppe unterwegs ist, und wir beide fahren eine ganze Weile an der Spitze und machen das Tempo im Gegenwind. Ich lasse mir von der schönen Landschaft an der Mosel erzählen, und berichte selbst von der Heimat Light, die Michael und Eva auch geplant hatten, und die ich mit ihnen fahren wollte. Leider stelle ich fest dass es dazu nicht kommen wird, da ich mal wieder Termine durcheinander gebracht habe, und an Himmelfahrt andere Dinge vorgehen. Zwischen dem ganzen Erzählen geht die Zeit ganz gut rum, wir fahren durch meine Heimatstrecken, vorbei an den Feldern von Friesack, durch Stölln (Dorf der Luftfahrtpioniere) bis zur ersten Kontrolle in Rhinow. Dort entscheiden wir uns für einen kurzen Stopp an der Tankstelle, holen den ersten Stempel und essen die mitgebrachten Brötchen und Bananen.

Ab jetzt führt der Track nach Norden Richtung Mecklenburg, und der Wind kommt nicht mehr so stark von vorn. Unsere Gruppe bleibt vorerst zusammen, es passt noch ganz gut. Die sich abwechselnden Abschnitte von Plattenwegen, Kopfsteinpflaster und wenig befahrenen Asphaltstraßen lassen sich sehr gut bewältigen, auch wenn manche Ecken schon an den Gelenken zerren. Dafür entschädigen uns frisch asphaltierte Fahrradstraßen durch den Wald kurz vor Wittstock, der zweiten Kontrolle. Dort essen wir zum ersten Mal so richtig, ich bestelle zwei Würstchen im Schlafrock, sehr zu empfehlen. Die Kassierer sind super nett, haben extra eine Kasse nur für uns aufgemacht und winken uns durch, so ist es optimal.

Im Anschluss fahren wir zu zweit weiter, Eva befindet sich einige Kilometer vor uns und leuchtet uns mit der rosanen Windweste den Weg. So langsam wird der Rückenwind auch spürbarer, und es fängt an zu rollen. Rene hat sich eine schöne Mahlzeit (kein schnödes Tankstellenessen) in Wittstock gegönnt, und fährt auf uns auf, so dass wir zu dritt unterwegs sind. Die Natur wird immer schöner, ich liebe die Mecklenburger Seenplatte seit dem ich angefangen habe mit dem Rad zu fahren, und heute können wir es richtig genießen. Eva wird wieder eingeholt, und führt uns direkt auf den ersten unbefestigten Abschnitt des Tages, der sich aber noch gut fahren lässt (na gut, ich mag die asphaltierten Stellen lieber, aber das ist kein Geheimnis) und auf einer schönen Straße mitten durchs Naturschutzgebiet mündet. Wir kommen am Cafe Piccolini vorbei, 10 km vor der nächsten Kontrolle. Der Hunger ist größer als die mentale Stärke und somit entscheiden sich Rene und wir für einen Stopp, während Eva weiter fährt. Es gibt Fischbrötchen, Kuchen und Eis, und wir lassen unzählige kleine Grüppchen von Randonneuren vorbeiziehen. 5 km nach dem wir wieder unterwegs sind, bricht auf einem guten Plattenweg meine Vorderlampe einfach ab, und ich sage zu meinem Vater dass ich heute wohl nicht ankommen werde, im Dunkeln ohne Licht werde ich nicht ausprobieren. Resignation vom feinsten, und dass schon beim ersten Problem, in der Hinsicht nicht mein bester Tag. Wir entscheiden erstmal weiterzufahren und später zu überlegen wie es weitergeht, sind ja noch einige Stunden im Hellen zu absolvieren. Den Stempel an der heutigen „Muur“ in Klein Vielen sammeln wir schnell ein, essen ein paar der dargebotenen Süßigkeiten und fahren weiter. Rainer ist auch dort und ich leihe ihm noch schnell einen Schlauch, er hat seine beiden beim erwähnten Plattenweg verbraucht, und ich habe noch drei Stück dabei. Bis Prenzlau sind es 75 Kilometer, die sich durch viele kleine Hügel erstmal etwas ziehen. Zusätzlich folgen der schlechteste Waldabschnitt und Baustellenkilometer, Papa flucht öfter mal, da fehlt ein wenig mentale Ruhe, aber so ist es schon immer gewesen. Und ehrlicherweise kommen wir ohne größere Probleme an der Tankstelle in Prenzlau an, und die Laune ist bei den meisten immer noch gut. Dort gibt es ein Twixx und Gummibärchen für die Rahmentasche, die ich später im Dunkeln Stück für Stück esse, um die Zeit ein bisschen zu verkürzen. Bis zur vorletzten Kontrolle sind es nur 35 Kilometer, dort wollen wir noch einmal richtig essen.

Zwei Randonneure aus Hamburg schließen sich uns bei der Abfahrt an, einen habe ich dort schon beim 400er getroffen. Zu fünft geht es die vielen kleinen Hügel hoch und wieder runter, der Magen hängt ein bisschen durch, aber mit letzter Kraft schaffen wir es doch noch bis zur Kneipe und gönnen uns Buletten mit Kartoffelsalat. Ralf kommt mit der Gruppe nach uns und leiht mir vorm losfahren seine Ersatzlampe, meine Rettung für diesen Tag, falls du das liest, vielen Dank!!

Wir bleiben jetzt bis ins Ziel in unserer Konstellation zusammen, und quälen uns über die schlimmsten Abschnitte der heutigen Runde. In der Dämmerung ist es schon schwierig zu fahren, ab und zu liegt in den Kurven loser Sand, hier ist nochmal Konzentration gefragt. Richtung Werbellinsee werden die Straßen schöner, und im Dunkeln rollt es sich noch ganz gut Richtung Berlin. Die Wälder ziehen sich zwar noch eine ganze Weile hin, wir sehen mehrere Waschbären und auch ein paar Rehe, sowie einen Hasen der sich mit uns ein kleines Wettrennen liefert. Rene zieht uns nach Berlin hinein, wir tauschen ein paar Gummibärchen aus (er hat „ein Rotes“, daran kann ich mich gut erinnern), er kennt den Weg auswendig und wir fahren eine ganze Weile schweigend nebeneinander her, schönes Gefühl. Auch in Berlin läuft es irgendwie flüssiger als sonst, vielleicht sind die Autofahrer alle schon im Bett, wer weiß.

Kurz vor 1 Uhr nachts sind wir im Ziel, Kilometer 410, nicht die schnellste Zeit, aber was solls. Da unser letzter Zug verpasst ist warten wir auf die nachfolgende Gruppe mit Rainer, Ralf, Ingo und Michael (und ein paar weiteren) und trinken alle zusammen noch ein Bier. Ich schenke zusätzlich noch den Rest Transcimbricaschnaps aus, der mich auf allen 400ern begleitet hat, und den ich leider immer nur in kleinen Dosen getrunken habe. Es ist eine so angenehme Runde, und die Zeit bis zum ersten Zug gegen 3 Uhr vergeht wie im Flug. Wirklich schön mal wieder alle Gesichter gesehen zu haben, die mich teils seit dem Anfang meiner Brevetkarriere begleiten, das bedeutet mir eine ganze Menge. Auf dem Weg zum Bahnhof fühlen sich die Beine schon wieder ganz gut an, und trotzdem bin ich froh als wir um kurz vor vier Zuhause aufschlagen. Es wird gerade hell, ich schaufle noch schnell zwei Brötchen in mich hinein und gehe schlafen, schließlich will später am Tag noch in Sachsen gewählt werden und dort muss ich auch erstmal hinkommen.
An solch schönen Tagen kommt mir die Politik wie ein fernes Rauschen vor, die Probleme unserer Welt rücken ein bisschen in den Hintergrund, man kann sich ein bisschen in eine angenehmere Welt träumen. Die Realität holt uns alle schnell genug wieder ein, und deswegen hoffe ich wir sehen uns beim 600er gesund wieder, ich freue mich schon drauf.

Abschlussfazit:
So als Finale könnte man alle 400er mal vergleichen, aber so richtig will mir das nicht gelingen. Sicherlich war der 400er in Hamburg am leichtesten, streckentechnisch gesehen. Die höhenmeterreiche Strecke in Sachsen hat mir super gefallen, die Strecke in Berlin eher zweigeteilt zwischen absolut schöner Landschaft, und wirklich gefährlichen Abschnitten, vor allem in der Nacht für langsamere Fahrer. Daran sollte man bei der Planung durchaus auch mal denken, wir alle machen es zum Spaß, und niemand sollte das Risiko eingehen müssen sich zu verletzen. Das Wetter war in Berlin am besten, in Sachsen einfach nur nass und in Hamburg eher kalt und windig. In Hamburg und Berlin bin ich keinen Kilometer alleine gefahren, in Sachsen knapp 250. Was mir besser gefällt? Keine Ahnung, das ist wie Äpfel und Birnen vergleichen. Wichtiger ist die Tatsache dass ich wirklich immer viel Spaß hatte, mental vor allem in Sachsen neue Grenzen erfahren konnte und wieder einmal viele Menschen getroffen habe die ich gut leiden kann. Jetzt folgt eine kleine Pause bis die 600er Wochen beginnen, die Vorfreude wächst schon wieder. Dann hoffentlich mit Sonne, 30 Grad und Rückenwind.
Danke an alle Mitleser, falls ihr Fragen habt oder Anmerkungen, gerne schreiben. Liebe Grüße, Ole

Die 400er Wochen im Mai, Teil II

ARA Sachsen 400er Brevet:

Als Olaf die Strecken rumschickt bin ich richtig glücklich: Eine tolle Tour durch Thüringen, super schöne Landschaften und mit 4000hm auch einem recht anspruchsvollen Profil. Allerdings wird der Wetterbericht ab Mittwoch immer schlechter, so dass am Freitag beim organisieren meiner Radklamotten klar wird: 100 Prozent Regenwahrscheinlichkeit ab dem Start um 10.30, anhaltend bis weit in die Nacht hinein, also wahrscheinlich keine einzige trockene Minute. Ich packe alles ein was den Begriff „Regen“ im Namen trägt: Regenjacke, Regenhose, Regensocken, Regentrikot (nicht zu verwechseln mit dem Regenbogentrikot), Regenhandschuhe… Und so weiter. Ich kann es schonmal vorwegnehmen: Nicht ein einziges Teil davon war am Ende noch trocken, nur das Sitzpolster hat es wie durch ein Wunder geschafft. Die Anreise am Freitag läuft problemlos, und Olaf und ich bauen alles auf was so zur Ausstattung gehört: Bierbänke mit Tischdecken, Getränke, Soljanka, Geschirr, Kaffeemaschine,… als wir fertig sind kommen zwei der Bernauer Leisetreter an, es ist schön noch Gesellschaft zu bekommen für die Nacht. Und so sitzen wir im Anschluss noch eine Weile herum, erzählen und machen uns keine Sorgen um morgen.
Durch den späten Start schlafe ich bist fast 9 Uhr aus, mal ein ganz anderes Gefühl. Allerdings wird so auch die komplette Nacht gefahren werden müssen, Olaf sieht das als Training für alle die nach Paris wollen und dann sowieso nachts fahren werden. Pünktlich um 10 fängt es an zu regnen, allerdings ist ein Großteil der Randonneure sichtlich entspannt. Dann halt Regenhose an, nass wird man eh irgendwann ist der allgemeine Tenor. Vlt sind wir etwas verrückt bei solchen Aussichten 400 Kilometer fahren zu wollen, aber immerhin sind wir uns alle einig. Ich habe mich in die erste Startgruppe eingetragen, da ich die 400er Quali letzte Woche geschafft habe will ich heute ohne Druck fahren und mal schauen was leistungstechnisch so geht. Und so hänge ich mich direkt an Nico, Markus und den Kumpel von Markus und genieße es mit deutlich mehr als 30kmh Richtung Leipzig zu fliegen. Ich habe kurzfristig hinten ein Schutzblech montiert, leider bin ich damit in unserer acht Mann starken Gruppe der einzige. Nur mein Hintermann bedankt sich zwischendurch mal kurz, dass er nicht allen Dreck von der Straße im Gesicht hat. Nach 20 Kilometern steht das Wasser in den Schuhen, nach 40 sind die wasserdichten Handschuhe komplett durch. Bis Weißenfels lasse ich sie an, danach wird erstmal ohne Handschuhe weitergefahren, immerhin ist es relativ warm mit um die 11 Grad. Der Sprintzug geht weiter bis Bad Sulza, wo wir am Netto einen Stempel holen. Markus und sein Begleiter sowie Fiona sind allerdings schnell wieder weitergefahren, so dass Nico und ich eine regelrechte Hetzjagd veranstalten, und dabei unabsichtlich die letzten beiden Mitstreiter abschütteln. Der Wattmesser zeigt irrsinnige Zahlen für meine Verhältnisse an, ich will doch noch 270 Kilometer fahren, und nicht in 10 Kilometern in den Zug steigen. Bis Buttstädt haben wir die anderen wieder erwischt. Fiona fährt direkt weiter, die Gefahr auszukühlen ist immens. Ich folge ihr auf dem Fuße, die anderen machen ein paar Minuten länger Pause. Erst schließe ich zu Fiona auf, um dann zu merken dass ich jetzt gerne mal alleine die Berge hochfahren würde, so dass ich mich zurückfallen lasse. Am Horizont sehe ich für die nächsten 70 Kilometer immer die rote Rapha-Regenjacke schimmern, beruhigend und gleichzeitig weit genug weg um sich alleine fühlen zu können. Nico kommt von hinten an, sein Tempo kann niemand von uns beiden mitgehen, er wird dann knapp anderthalb Stunden vor allen anderen im Ziel sein. 10 Kilometer vor der Kontrolle in Pößneck hole ich Fiona wieder ein und wir fahren gemeinsam den wunderschönen Anstieg nach Hütten hinauf, an dem es eine Kontrollfrage zu beantworten gilt. In Pößneck an der Tankstelle wieder schnell den Stempel, Licht anbauen, kurz eine Cola und ein Gel, dazu zwei Snickers. Nico fährt gerade los als ich auch los will, aber ich warte noch zwei Minuten. Ich will nicht das Risiko eingehen mich anzudocken und zu verausgaben. Jetzt beginnen die Hügel so richtig, es gibt Steigungen von 16%, und der Regen wird immer stärker. Ich fahre über Hochebenen auf denen weder Bäume noch Büsche stehen, einzig der blühende Raps erhellt die Landschaft ein wenig. Leider kommt der Wind jetzt immer mehr von vorne, und die weitgeschnittenen Regensachen bremsen merklich. An irgendeiner Steigung stelle ich fest dass ich meine Handschuhe noch nicht angezogen habe, und jetzt kaum noch die Finger bewegen kann. Bremsen und Schalten? No way my dear. Also kurz in der nächsten Bushaltestelle angehalten, aber ich komme verflixt nochmal nicht mehr in die nassen Handschuhe, ich kann sie nicht einmal greifen um zu ziehen. Irgendwie schaffe ich es mit den Zähnen den linken anzuziehen, rechts wird es nur der Stoffhandschuh mit Überzieher, was solls, irgendwie muss es weitergehen. Bis Glauchau bei Kilometer 310 sind es noch gute 20 Kilometer, und ich überlege fieberhaft wie es ab dort weitergehen soll. Es läuft eigentlich ganz gut, dann in Werdau ein Schlagloch und krach, meine Lampenhalterung liegt samt Lampe auf der Straße, Plastik ist gebrochen. Ich versuche fieberhaft im strömenden Regen den Halter irgendwie an meinen Lenker zu montieren, es dauert gefühlte Jahre bis er wieder fest ist, und ab diesem Zeitpunkt rutscht die Lampe bei Löchern und Unebenheiten nach unten und muss wieder ausgerichtet werden, was solls ich kann da jetzt auch nichts machen. Mental bin ich gerade am Boden, Jugendherberge oder Hotel schießt mir in den Kopf, duschen, schlafen und morgen früh im Sonnenschein weiter, genug Zeit hast du doch. So kommt es dass ich in der Total Tankstelle Glauchau stehe, der Frau erkläre was ich gerade mache, und diese in 6 verschiedenen Hotels für mich anruft. Nirgends melden sich Menschen, im letzten geht zwar jemand ran, legt dann aber auf und drückt uns beim zweiten Versuch weg. Sie tröstet mich etwas, ich trinke einen heißen Tee mit RedBull, und lasse sie ein Gel für mich öffnen. Alleine bekomme ich diesen Schnipsel nicht mehr ab. Der nächste Zug fährt erst um 3, also mehr als 4 Stunden warten… Also ist es eigentlich nicht meine mentale Stärke, sondern die pure Verzweiflung die mich nach rund 15 Minuten (die längste Pause des Tages) wieder aufs Rad treibt und weiterfahren lässt. Noch kurz eine Sprachnachricht verschickt, damit niemand denkt ich liege erfrierend irgendwo im Gras, aber sonderlich motiviert klinge ich sicher nicht mehr. Ich hoffe eigentlich dass Markus von hinten angefahren kommt und mich etwas aufmuntert, allerdings hat sein Kumpel einen Platten und gibt dann auf, und ich sehe Markus erst deutlich später im Ziel wieder, schade. Aber so kann ich die vielen kleinen Hügel in meinem eigenen Tempo fahren, niemand nervt von vorne oder hinten, kaum Autos auf der Straße, und ganz langsam finde ich den Spaß wieder. Wobei Spaß vlt etwas viel gesagt ist, aber eine kleine Vorstufe davon kann ich spüren. Mir ist ganz angenehm warm, nur die Füße sind kalt und seit 15 Stunden nass, aber komischerweise werden sie erst im Ziel anfangen zu brennen und weh zu tun. So geht es immer weiter Richtung Oschatz, vorbei an einer kleinen Dorfdisko vor der ein Haufen Jugendliche steht und mich tatsächlich anfeuert (möglicherweise rufen sie auch andere Dinge, ich höre nur „Allez Allez“). Im nächsten Dorf fahren drei von ihnen mit dem Rad nach Hause und wünschen mir noch eine gute Fahrt beim Überholen, ja Dankeschön und euch auch! An der letzten Kontrolle reiche ich der Frau einfach den Beutel mit der Karte, auf bekomme ich den eh nicht mehr, sie ist schon geübt im Umgang mit uns komischen Vögeln und erledigt alles zu vollster Zufriedenheit. Auch sie darf mir noch ein Gel öffnen, letzte Energiereserven bis Wurzen, noch 30 Kilometer über diese ekligen Wellen. Meine Colaflasche im Trikot wird noch unterwegs leer gemacht, ansonsten passiert kaum noch etwas. Mit jedem Kilometer steigt die Motivation, kommt Energie zurück und ich trete noch einmal richtig rein. Möglicherweise sind es die warmen Gedanken die ich mir mache, aber es läuft wieder. Kurz nach halb fünf komme ich an der Turnhalle an, gottseidank ist die schon aufgeschlossen. Nico erzählt mir später dass er den Safe erst nach einigen Versuchen aufbekommen hat, weil er seine Hände ebenso wenig unter Kontrolle hatte wie ich auch. Nur zwei Fahrer vor mir, heute bin ich stolz auf meine Leistung, natürlich ist es kein Rennen, aber mein Plan hat weitestgehend funktioniert, das war vorher nicht abzusehen. Ich entledige mich meiner nassen Sachen, als ich die Socken ausziehe plätschert es nur so, wasserdicht sind sie, es läuft scheinbar kein Wasser heraus. Die Grundbedürfnisse übernehmen, Strava-Upload und richtig heiß duschen. Mein Bett ist noch von letzter Nacht aufgebaut, so dass ich nach einem Stück Kuchen und zwei Brötchen erstmal schlafen gehe, nicht ohne zuvor Fiona und Nico zu verabschieden, es war ein epischer Tag mit euch.
Als ich gegen 8 wieder erwache trudeln langsam die nächsten Finisher ein, Olaf mit einem Rock aus Müllsack, toll sieht er aus, da kann man noch etwas lernen. Regenjacke hatte er keine dabei, nass wird man sowieso… alle sind sich einig, normal war das Ganze heute nicht. Um 11.30 will ich gerade wieder nach Freiberg aufbrechen als Matthias mit Begleitung ankommt. Sie sind die letzten Stunden in strahlendem Sonnenschein gefahren, und bald wieder trocken. Ich mache noch schnell ein Foto und verabschiede mich, man sieht sich beim 600er.
Was übrig bleibt von dieser Wasserschlacht? Ich weiß nicht ob ich beim nächsten Mal und so einer Vorhersage wieder starten würde, es war mit das härteste Brevet bisher für mich. Andererseits hatte ich auch noch nie so kurze Standzeiten und war so zeitig wieder da, und dieses Gefühl ist durchaus erbauend. Zudem habe ich mich unterwegs, wenns mal gerade nicht ganz so schlimm war, auch richtiggehend lebendig gefühlt, Regen und Wind im Gesicht und die Natur spüren, toll. Schön war der Start in der schnellen Gruppe, besser dann die fast 250 Kilometer Solofahrt durch trübes Grau und Dunkelheit. Diesmal brauche ich etwas mehr Erholung denke ich, die Beine sind okay, der Kopf braucht Zeit um runterzufahren. Wir sehen uns in zwei Wochen in Berlin, dieser Bericht wird dann hoffentlich mit einem dritten Kapitel vervollständigt.

Die 400er Wochen im Mai, Teil I

Hier also wieder ein paar Worte zu den Brevets im PBP Jahr, wie versprochen.

Vorwort: Eigentlich war der Plan für diese Brevetsaison wieder parallel die beiden Brevetserien in Berlin und Sachsen zu fahren, allerdings scheiterte dieser schon daran dass ich beim 300er in Sachsen nicht angetreten bin und eine private 300er Tour vorgezogen hatte (siehe Brocken-Overnighter). Da kam mir die Einladung von Carola, doch beim 400er Brevet in Hamburg mitzufahren, ganz recht. Da sich kürzere Brevets durch längere ersetzen lassen waren damit noch zwei vollständige Serien möglich, ein Gedanke der mir (als kleine Spinnerei) gefiel. Außerdem fand ich es gut so viel wie möglich auf der Langstrecke zu trainieren, um für die längeren Brevets dann perfekt vorbereitet zu sein und alle Umstände mal erlebt zu haben. Und zu zweit fahren hat ja auch was. So kommt es dass ich nicht nur am 11.05 in Sachsen und am 25.05 in Berlin gemeldet bin und war, sondern auf einmal auch am 04.05. in Hamburg.

ARA Hamburg 400er Brevet:

Nachdem die bisherige „Saison“ überaus erfolgreich verlief, so viele Trainingskilometer wie noch nie zu Buche standen und vor allem die Qualität der Touren richtig gut war, freute ich mich auf den Hamburger Brevet. Anders als bei den sonstigen Touren in Berlin und Sachsen kaum bekannte Gesichter (eigentlich nur Carola und Lars), neue Strecken, und Wetter sagt man dem Norden ja sowieso immer nach (berechtigterweise!). Und nachdem wir uns in der Woche schon einmal beim „Sheltern in den Mai“ mit 300 Kilometern aufgewärmt hatten, standen die Vorzeichen sehr gut.

Freitag dann ganz entspannt in die Regionalbahn gesetzt und nach Hamburg getingelt. Da der Start am Samstag um 5 Uhr angesetzt ist kommen Alternativen auch gar nicht in Frage. Gottseidank habe ich eine bequeme Couch gemietet und kann mich ganz entspannt auf den nächsten Tag freuen, noch schnell ein leckeres Abendessen gekocht, natürlich Nudeln, wie könnte es anders sein. Danach Fachsimpelei mit Carola über die Klamottenwahl. Die Wettervorhersage ist ungemütlich, Hagelschauer, Regenwolken und Sonne sollen sich abwechseln, abgesehen von Temperaturen um die 0 Grad sobald die Sonne untergegangen ist. Ich entscheide mich für kurze Hose, Beinlinge, Knielinge und ein langes Trikot. Regensocken sowieso, nasse Füße hasse ich aufs äußerste. Die Hose ist am Ende etwas dünn und ich friere, der Rest passt wunderbar. Auch meine High-Vis Regenhose ist am Start, oftmals als Bauarbeiterhose verunglimpft. Immerhin haben die Mitstreiter so etwas zu lachen, dafür opfere ich mich doch gern.

Pünktlich um 3.50 Uhr am Samstag klingelt der Wecker, und komischerweise bin ich auch sofort wach obwohl die Nacht weniger als 4 Stunden hatte. Gut so, denn Kaffee zum aufwachen trinke ich eh nicht, es muss also auf natürliche Weise gehen, Adrenalin durch Aufregung. Nachdem wir unsere Sachen angezogen haben geht’s auch schon los, 8 km bis zum Start an der Jugendherberge. Ich folge nur dem Rücklicht von Carola, schön einen Guide zu haben welche sich auskennt, all inclusive sozusagen. Wir kommen kurz vor 5 an, holen unsere Startkarten ab und stellen fest dass wir in Startgruppe 4.55 sind. Das wird jetzt eng, ich beeile mich mit dem Toilettengang und bin pünktlich zum zweiten Satz der Ansprache von Claus draußen auf dem Rad. Langsam rollen wir los, aus Hamburg kommt man deutlich schneller hinaus als aus Berlin, das gefällt mir gut. Allerdings wollen die anderen Fahrer unserer Gruppe nicht so richtig fahren, wir rollen mit 20 kmh dahin und entscheiden uns dann einfach erstmal unser Tempo zu fahren, und sind so die ersten Kilometer schon ohne Gruppe, komisches Gefühl. Nach einer halben Stunde sehen wir die erste schwarze Wolke, und bevor wir die Regensachen raussuchen können sind wir pitschnass und kalt.
Jetzt kann man eh bloß noch treten und sich etwas warm halten, immerhin kommt nach der Wolke die Sonne heraus und wärmt uns auf, ein tolles Lichtspektakel. Auf einmal kommt eine Gruppe von 7 Fahrern vorbeigeschossen, wir hängen uns eine Weile dran, auf dem Damm läuft es gut. Allerdings fahren sie extrem unrhythmisch, es wird angezogen auf 35 kmh, Sekunden später rollen gelassen und wieder von vorn, so entscheiden wir uns abreißen zu lassen, hinter uns kommen ja noch 80 andere Radfahrer. Die nächste Gruppe passt besser, harmonische Zweierreihe, wir lassen uns mittreiben und genießen ein bisschen dass es so schön läuft. Nun kommen wir langsam in die Hügel um Lüneburg, die mir ganz gut liegen, und das Tempo ist hoch. Ich fahre wieder im Wind, und stelle nach einer halben Stunde als ich mich umsehe fest: Carola ist weg. So lasse ich die Gruppe ziehen und rolle ganz langsam weiter, um mich im nächsten Dorf in die Sonne zu setzen und zu warten. Klar werden Brevets alleine gefahren, wenn man allerdings abgesprochen hat zusammen zu fahren und es sowieso hauptsächlich um die Gesellschaft geht ist das eine andere Geschichte. Ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil ichs mal wieder nicht so mit der Rücksichtnahme hatte und weiß wie es ist wenn man stehen gelassen wird. Carola kommt einige Minuten später alleine angerollt und wirft mir im Vorbeifahren einen vernichtenden Blick zu. Oh weiha, was habe ich da bloß angestellt. Ich beeile mich aufs Rad zu kommen und versuche Schadensbegrenzung zu betreiben. Sie hatte sich an einer Baustelle verfahren und ohne Gruppe natürlich recht wenig Spaß. Von hinten kommen noch drei Radfahrer, und wir fahren gemäßigt bis zur ersten Tankstelle auf dem Weg, 100 Kilometer sind schon rum, ich liebe Frühstarts. Ich kaufe beim Aldi zwei Pizzaecken und einen Hotdog, die anderen trinken Kaffee in der Tankstelle, die Sonne scheint und alle haben gute Laune. Auch Carola lächelt wieder, das ist mir in dem Moment am wichtigsten. Nachdem alle satt sind geht es weiter, immer Richtung Süden, die erste offizielle Kontrolle ist bei Kilometer 144 Hankenbüttel, ein kleines Cafe am Waldbad. Viele Randonneure essen hier die angepriesenen Nudeln, und machen Pause. Ich bestelle nichts sondern nehme ein Gel, das sollte zusammen mit dem Hotdog vom Aldi bis zur Kontrolle bei Kilometer 213 reichen. Carola bietet mir ein Stück vom Zitronenkuchen an, und obwohl ich ja sage bekomme ich keins. Rache ist süß, verdient hab ich es ja auch irgendwie. Lars kommt kurz bevor wir los wollen angerollt, sein Navi ist ausgefallen und er fährt im Blindflug. So sind wir jetzt ein kleines Dreierteam bis Neu-Darchau, und es läuft gut. Die Sonne scheint den Großteil der Zeit, nur der ebenfalls starke Wind von schräg vorn nervt ein bisschen, aber wir wechseln uns ganz gut ab und haben auch ab und zu ein paar Waldstücken, in denen man geschützt fahren kann. Bei Kilometer 200 kommen wir in eine weitere schwarze Wolke, die anderen beiden wollen durchziehen bis zur Kontrolle, ich ziehe meine Regensachen an und fahre dann weiter. Ausdiskutieren wer klüger war möchte ich nicht, aber ich sitze trocken geblieben im „Kupferkessel“ und esse meine Kartoffelsuppe, während die anderen in den nassen Sachen frieren. Die Kartoffelsuppe ist zwar super lecker, liegt aber leider schwer im Magen auf den nächsten 20 km. Glücklicherweise fahren wir gemächlich bis zur Fähre in Bleckede, wo wir erneut einen Hagelschauer der übelsten Sorte abbekommen, die Arme und das Gesicht schmerzen überall wo sie getroffen werden. Die Fähre setzt uns zügig über, eine kleine Gruppe von 8 Mann ist zusammengekommen beim Warten. Wir rollen ein wenig mit, der Gegenwind ist immer noch stark und ich bin froh über jeden Kilometer den wir vorankommen. Irgendwann zerfällt alles wieder, und wir sind wieder zu viert, eigentlich wie seit dem Kupferkessel schon. Dort hatte sich uns Claus aus Bergedorf angeschlossen. Ich habe großen Hunger und freue mich auf den Bäcker in Zarrentin, und ziehe die anderen bis dorthin. Die Aussicht auf Essen setzt manchmal unerwartete Kräfte frei.

Aufgewärmt und vollgefressen rollen wir weiter nach Ratzeburg, wo wir nur schnell einen Stempel abholen, und weiterfahren. Pausen haben wir heute schon viele gemacht, da müssen wir jetzt mal fahren. Die Kontrollen sind jetzt fast alle 20 Kilometer, die Landschaft ist wunderschön, es geht die mecklenburgischen Hügel hoch und runter, während der Raps farbenfroh blüht. Kurz vor Mölln bekommen wir die letzte Regenwolke für diesen Tag ab, sehen aber auch einen wunderschönen Regenbogen. Solche Kleinigkeiten vermögen es häufig mich nochmal aufzubauen, ich freue mich an unserer guten Zeit und der entspannten Fahrweise. In Mölln hat der Tankstellenwart gerade die Essensauslage ausgeräumt, Hygienevorschriften und so weiter. Allerdings ist alles noch da, und er überlässt uns die Plastiktüte kostenlos, verkaufen darf er es nicht mehr. So essen wir nochmal mehr als wir eigentlich sollten, Schinken-Käse Croissants, Laugenstangen, und viele andere Leckereien. Ehe wir weiterkommen ist die Sonne gerade am Horizont verschwunden, das Licht wird angeschaltet und auf kleinen Nebenstraßen geht es Richtung Hamburg.

Die letzte Kontrolle macht diesmal ein Randonneur der sich leider die Hüfte gebrochen hat und somit nicht selbst mitfahren kann. Er und seine Frau haben einen Pavillon im Garten aufgebaut, mit Heizstrahler, Stühlen, Erdnüssen und Schokoriegeln. Zudem werden Tee und Hühnersuppe ausgeschenkt, tolle Stimmung, danke dafür! Bis 6 Uhr morgens sind sie gefordert, Höchstleistung auch ohne Rad. Von dieser Kontrolle sind es noch knapp 40 km auf den Elbdeichen entlang bis ins Ziel. Meiner Meinung nach eine recht langweilige Strecke, allerdings genau richtig um es noch einmal laufen zu lassen, die 3 steht dauerhaft auf dem Tacho vorn. Links und Rechts sind wunderschöne Vogelstimmen zu hören, Claus klärt mich auf dass es sich hierbei um Nachtigallen handelt, die habe ich noch nie gehört oder wahrgenommen, total schön.

Ebenso wie aus Hamburg hinaus ist die Einfahrt sehr gemäßigt und schnell rum, kein Stadtverkehr, kein Stress. Gegen halb eins sind wir im Ziel, nicht das schnellste aber sicher eines der entspannteren Brevets die ich bisher gefahren bin. Wir rollen noch 8 Kilometer aus, Lars begleitet uns eine Weile weil er in dieselbe Richtung muss, ich freue mich einfach den beiden Hamburgern folgen zu können und ein bisschen meinen Gedanken nachzuhängen. Die warme Dusche tut gut und ich bin glücklich dass wir es gemeinsam geschafft haben.

Was bleibt im Gedächtnis? Ich bin froh auch noch in Hamburg gestartet zu sein, vor allem weil ich ja nicht oft in Gesellschaft fahre (dieses Jahr ist bisher in dieser Hinsicht erfreulich verlaufen) und weil es mal wieder neue Strecken und auch neue Gesichter waren. Das Wetter war im Nachhinein gar nicht so schlimm, viel mehr Sonne als Regen, nur die Kälte am Ende war unangenehm. Claus schreibt in seiner Nachbetrachtung, dass es sein 35. Gefinishter 400er Brevet in Folge in Hamburg war. Bei solchen Zahlen kann ich nur Staunen, dass kann wohl kaum jemand von sich behaupten, und man fühlt sich sofort wieder richtig klein und unerfahren, aber auch unendlich motiviert.

Sonntag wird lange ausgeschlafen, sofort einschlafen nach einem solchen Tag ist nämlich gar nicht so einfach für mich. Irgendwann nach dem Frühstück muss ich dann aber tatsächlich mit dem Zug zurück, wenn doch nicht immer diese doofen Anfahrtswege wären …Egal, um 19 Uhr bin ich wieder zuhause und kann mich etwas entspannen. Ein tolles Wochenende geht zu Ende, es bleibt mir sicher noch lange in Erinnerung. Allerdings geht es ja auch nächste Woche schon weiter in Sachsen.